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Medientechnolog:in Druckverarbeitung

Bei diesem Beruf geht es darum, gedruckte Produkte in ihre endgültige Form zu bringen.

Die Druckerei liefert dazu i.d.R. bedruckte und großformatige Papierbogen in großer Stückzahl. Diese Bögen müssen durch Schneiden, Falzen, Zusammenfügen (Binden) und andere Arbeitsgänge in die Form gebracht werden, welche der Kundschaft als Endprodukt ausgeliefert werden kann. Nicht alle Produkte durchlaufen dabei die gleichen Arbeitsgänge und nicht alle Produkte sind am Ende gebunden. Es gilt also die richtigen Arbeitsgänge so miteinander zu kombinieren, dass eine große Vielfalt an Produkten mit guter Qualität und unter Beachtung von wirtschaftlichen und ökologischen Aspekten zur Auslieferung gelangen kann.
Näheres zum Berufsbild erfährt man auf der Internetseite des ZFA Medien.

In der Ausbildung für diesen Beruf sind viele z.T. sehr unterschiedliche Techniken und die dazu benötigten Maschinen kennen zu lernen. Ein solides Wissen wie auch ein gutes Gefühl für die Materialien (Papier, Karton, Pappe, Klebstoffe u.v.m.) werden ebenfalls benötigt.

Die dual gegliederte, dreijährige Ausbildung findet in Firmen unterschiedlicher Größe und mit z.T. sehr unterschiedlichen Tätigkeitsprofilen statt. Der Berufsschulunterricht begleitet die betriebliche Ausbildung und durchläuft in insgesamt elf Lernfeldern alle Kompetenzbereiche der Ausbildungsordnung. Er gibt u.a. die Möglichkeit, auch die Verfahren der Druckweiterverarbeitung kennen zu lernen, welche im eigenen Ausbildungsbetrieb evtl. nicht zu finden sind und bietet somit eine gute Möglichkeit, den fachlichen Kompetenzhorizont auszuweiten.

Ansprech­partner:in

Berufsbild

Berufsbild

Da dem fachlichen Austausch innerhalb der Berufsschulklasse ein besonders hoher Stellenwert beigemessen wird, gibt gerade die Vielfalt und Unterschiedlichkeit der Ausbildungsbetriebe einen sehr guten Lernanlass für die Lernenden, die große fachliche Breite des Berufsbildes zu erfahren. Auch die Eigenverantwortung als Vorbereitung für ein lebenslanges Lernen versuchen wir bei den angehenden Fachkräften so gut es geht zu fördern. In unseren Klassen unterrichten wir Buchbinder:innen gemeinsam mit Medientechnolog:innen Druckverarbeitung. Die Ausbildungsbetriebe der beiden Berufe unterscheiden sich überwiegend durch die Herstellung von unterschiedlichen Stückzahlen (vom Einzelstück auf der einen bis hin zur Großauflage auf der anderen Seite). Die eigentlichen Arbeitsschritte sind dabei analog zueinander. Allein die technischen Lösungen unterscheiden sich. Der gegenseitige Austausch über die Verfahren wird hierbei von beiden Seiten als fruchtbar und überaus hilfreich erlebt.  

Auch die Lehrpläne sind nahezu deckungsgleich. Die Lernfelder der drei Ausbildungsjahre richten sich nach dem aktuellen Lehrplan, welcher auf Landes- und auf Bundesebene identisch strukturiert ist.

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Lehrplan

Lehrplan

1. Ausbildungsjahr

  • 1 Betriebliche Strukturen und Arbeitsabläufe darstellen und vergleichen
  • 2 Vorprodukte und ihre Daten beurteilen und nutzen
  • 3 Werkstoffe unterscheiden und einsetzen
  • 4 Verfahrenstechniken auftragsbezogen auswählen und anwenden

2. Ausbildungsjahr

  • 5 Bogen und Bahnen schneiden
  • 6 Bogen falzen
  • 7 Produkte fügen
  • 8 Produktionsmittel instand halten

3. Ausbildungsjahr

  • 9 Fertigungsabläufe planen und steuern
  • 10 a Produkte in Einzel- und Sonderfertigung herstellen (nur für Buchbinder:innen)
  • 10 b Produkte industriell herstellen (nur für Medientechnolog:innen Druckverarbeitung)
  • 11 Produkte planen und realisieren

Lediglich die Bezeichnungen für die in den Zeugnissen aufgeführten Fächer sind in NRW eigens gewählt. Dabei handelt es sich um „Bündelungsfächer“, welche sich somit auf mehrere Lernfelder beziehen. Die Zuordnung sieht wie folgt aus:

  • Arbeitsplanung (LF:1, 8)
  • Verarbeitungsprozesse (LF: 2, 5, 6, 9, 11)
  • Produktherstellung (LF: 3, 4, 7, 10)

Der Berufsschulunterricht für diesen Beruf erfolgt in „Teilzeit“. Das bedeutet, dass die Auszubildenden außerhalb der Schulferien an ein oder zwei Tagen wöchentlich in die Schule kommen.
Dem allgemeinen Bildungsauftrag der Berufsschule entsprechend umfasst der Fächerkanon neben den berufsbezogenen Fächern (dazu gehört auch Wirtschaftslehre) auch berufsübergreifende Fächer, welche auch aus der allgemeinbildenden Schule schon bekannt sind.  

Für die Dauer von einem Jahr haben die Schülerinnen und Schüler an insgesamt ca. 20 Terminen Unterricht in unserer schuleigenen Buchbinderei. Dort können die Kompetenzen der Lernfelder durch praktisches Handeln erweitert werden.
Diese Werkstatt hat als maschinelle Ausrüstung einen modernen Schnellschneider, eine Kombifalzmaschine, eine Drahtheftmaschine, einen Klebebinder mit einem Schlitten, eine Fadenheftmaschine mit Handanlage und ein Pull-/Flextestgerät. Für den handwerklichen Bereich verfügen wir neben zwei Pappscheren über zwei Rill-/Perforiergeräte, zwei Prägnanten und ein Gerät zur Fächerklebebindung. Mehrere Pressen und auch noch einige traditionelle Geräte (z.B. einige Heftladen, sowie Hand- und Klotzpressen) runden schließlich den Rahmen der Werkstattausstattung ab.

Auch Exkursionen gehören zu den schulischen Veranstaltungen. Diese dienen dem fachlichen sowie dem sozialen Weiterkommen in der Klasse.